Stellen Sie sich einen riesigen Wärmespeicher vor, der das Herzstück der Energiewende in Hennigsdorf bildet. Genau das entsteht gerade bei den Stadtwerken Hennigsdorf: Ein beeindruckender Multifunktionsspeicher für Fernwärme, dessen bevorstehender Betrieb die zukünftige Bedeutung im Wärmesystem unterstreicht und die Energieeffizienz auf ein neues Level hebt. Doch was genau ist ein Fernwärmespeicher und wie funktioniert er und was bringt der neue Multifunktionsspeicher für Hennigsdorf? Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick darauf werfen!
Definition: Was sind Wärmespeicher?
Wärmespeicher bilden das Herzstück moderner Heiz- und Kühlsysteme . Diese innovativen Anlagen nehmen thermische Energie auf und geben sie bei Bedarf wieder ab, was ihnen eine Schlüsselrolle in zeitgemäßen Heizanlagen verleiht. Ihr größter Vorteil liegt in der Fähigkeit, Wärmeerzeugung und -verbrauch zeitlich zu entkoppeln, sodass die erzeugte Wärme flexibel zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden kann.
Durch die Aufbewahrung überschüssiger Wärme steigern diese Systeme nicht nur die Energieeffizienz erheblich, sondern reduzieren gleichzeitig den CO2-Ausstoß. Die Nutzung sonst verschwendeter Energie erhöht den Wirkungsgrad der Wärmeerzeugung deutlich, was zu Einsparungen von bis zu 50 % führen und die Umweltbelastung spürbar verringern kann.
Ein weiterer Pluspunkt: Wärmespeicher gewährleisten einen kontinuierlichen Zugang zu warmem Heizungs- oder Trinkwasser, selbst wenn die Heizung ausgeschaltet ist. Zudem zeichnen sie sich durch ihre Fähigkeit aus, Wärmeverluste bei Heizungen effektiv zu minimieren.
Der Multifunktionsspeicher arbeitet wie eine gigantische Thermoskanne. Er hält das Wasser auf Temperaturen zwischen 85 °C im Sommer und bis zu 95 °C im Winter – perfekt abgestimmt auf die Vorlauftemperaturen im Fernwärmenetz. Aber das ist nicht alles:
Multifunktionsspeicher spielen eine Schlüsselrolle in der kommunalen Wärmeplanung, die ein wichtiger Baustein der Energiewende ist. Ziel ist es, die Wärmeversorgung in Kommunen auf erneuerbare Quellen umzustellen.
In Zukunft müssen alle Kommunen eine Wärmeplanung vorlegen. Diese soll sicherstellen, dass bis 2045 keine Treibhausgase mehr entstehen und die Wärmeversorgung vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt wird. Finanzielle Unterstützung (Förderung) und Anreize sind dabei entscheidend für die Umsetzung von Wärmespeicher-Systemen.
Moderne Multifunktionsspeicher können dazu beitragen, den Anteil erneuerbarer Energie im städtischen Wärmenetz auf bis zu 80 Prozent zu erhöhen. Ab 2024 gilt ein neues Gesetz: Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen bis Mitte 2026 einen Wärmeplan erstellen.
Auch wenn unsere Stadt Hennigsdorf mit ihren rund 27.000 Einwohnern nicht darunter fällt, ist sie ein wichtiger Wohn-und vor allem Wirtschaftsstandort im Land Brandenburg.
Bereits in den 1960er Jahren erwies sich in Hennigsdorf eine zentrale Wärmeversorgung durch Fernwärme als zweckmäßig. Dies war bedingt durch die ansässige Großindustrie, die hohe Bebauungsdichte und den zunehmenden Geschosswohnungsbau. Im Laufe der Zeit hat die Stadt ihre ursprünglich vier getrennten Wärmenetze miteinander verbunden und ausgebaut.
Hennigsdorf verfolgt dabei ein ambitioniertes Ziel: eine flächendeckende, zukunftsorientierte und umweltfreundliche Wärmeversorgung. Daher auch der Fokus auf Multifunktionsspeicher, denn die Stärke liegt in ihrer Anpassungsfähigkeit dieser Wärmespeicher. Sie können flexibel auf unterschiedliche Energiequellen und Bedarfssituationen reagieren.
Mit stolzen 25 Metern Höhe und einem Umfang von fast 60 Metern wird der neue Multifunktionsspeicher ein echter Blickfang. Sein Fassungsvermögen von fünf Millionen Litern heißem Wasser ermöglicht eine effiziente Nutzung der gespeicherten Wärme.
Der Multifunktionsspeicher funktioniert wie eine überdimensionale Thermoskanne und hält das Wasser auf einer konstanten Temperatur, die den Vorlauftemperaturen im Hennigsdorfer Fernwärmenetz entspricht: im Sommer 85 Grad Celsius, im Winter bis zu 95 Grad Celsius. Dies ermöglicht eine effiziente Nutzung der gespeicherten Wärme und verbessert die Leistung des Systems durch eine konstante Temperaturhaltung.
Der Wärmespeicher in Hennigsdorf wurde kleiner dimensioniert als ursprünglich geplant und hat ein Fassungsvermögen von 5.000 Kubikmetern. Der Grund hierfür liegt in den fortschreitenden Planungen und dem aktuellen Stand der Technik, die gezeigt haben, dass ein kleinerer Speicher ausreicht, um den regenerativen Anteil in der Fernwärme auf bis zu 80 % zu steigern.
Durch die kleinere Dimensionierung kann auch modernere Technologie eingesetzt werden. Anstelle eines Betonspeichers wird nun ein Stahlspeicher gebaut, der vor Ort zusammengeschweißt wird und dem neuesten Stand der Technik entspricht. Das geringere Speichervolumen ermöglicht den Einsatz moderner Technologien und eine effizientere Nutzung des Speichers.
Doch seine wahre Stärke liegt im Inneren: Hier finden künftig zusätzliche fünf Millionen Liter heißes Wasser Platz. Diese enorme Kapazität ermöglicht es, Wärme zu speichern und bei Bedarf ins Hennigsdorfer Fernwärmenetz einzuspeisen.
Der Multifunktionsspeicher kann Wärme aus Biomasse-Heizkraftwerken speichern, indem er sich flexibel an deren spezifische Wärmeerzeugungskapazitäten anpasst. Auch kleinere Blockheizkraftwerke (BHKW) wie das im neuen Stadtbad können in den Multifunktionsspeicher integriert werden. Diese erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme, wobei die überschüssige Wärme ins Fernwärmenetz eingespeist und im Speicher zwischengelagert werden kann. Auch Industrieabwärme durch das Stahlwerk kann eingespeist werden. Durch diese modulare Bauweise können verschiedene Wärmequellen nahtlos in das System integriert werden.
Stefan Dallorso, Technischer Leiter der Stadtwerke, erklärt: „Der Multifunktionsspeicher ist ein Schlüsselelement unserer ‚Wärmedrehscheibe‘. Er wird maßgeblich dazu beitragen, den Anteil klimaneutral erzeugter Wärme von derzeit über 60 % auf künftig bis zu 80 % zu steigern.“
Diese Steigerung ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung. Der Speicher hilft dabei:
Während die meisten deutschen Fernwärmenetze heute noch überwiegend fossil befeuert werden, ist Hennigsdorf auf einem guten Weg beim Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Der Anteil von regenerativer Energie und nachhaltiger Abwärmenutzung liegt bereits bei beachtlichen 65 %.
Durch die Integration verschiedener Wärmequellen trägt der Multifunktionsspeicher erheblich zur Erhöhung des Anteils klimaneutral erzeugter Wärme bei. Das Ziel ist es, bis zu 80 % klimaneutral erzeugte Wärme zu erreichen, was einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leistet. Unser Konzept der Wärmedrehscheibe findet deutschlandweit Beachtung und Hennigsdorf ist bei der kommunalen Wärmewende für viele Städte ein Vorbild.
Der Multifunktionsspeicher spielt eine zentrale Rolle in der kommunalen Wärmeplanung von Hennigsdorf. Christoph Schneider, Geschäftsführer der Stadtwerke, betont: „Der Speicher gibt uns ein Stück Flexibilität für die Zukunft. Er ist das Medium der Zukunft.“
Mit dem Auslaufen bestehender Anlagen wie des Biomasse-Heizkraftwerks in den kommenden Jahren steht Hennigsdorf vor neuen Herausforderungen. Der Multifunktionsspeicher bietet die nötige Anpassungsfähigkeit, um auch künftige Technologien und Energiequellen optimal zu integrieren.
Der neue Multifunktionsspeicher für Fernwärme ist mehr als nur ein imposantes Bauwerk. Er ist ein Schlüsselelement für eine nachhaltige, effiziente und zukunftssichere Wärmeversorgung in Hennigsdorf. Mit seiner Hilfe gehen die Stadtwerke einen großen Schritt in Richtung klimaneutraler Energieversorgung. Gemeinsam gestalten wir die Energiezukunft unserer Stadt!
Ein Wärmespeicher ist eine Einrichtung, die thermische Energie speichern und bei Bedarf wieder abgeben kann. Er ist wichtig, um überschüssige Wärme zu speichern und bei Bedarf zu nutzen.
Die wichtigsten Arten von Wärmespeichern sind Pufferspeicher, Solarspeicher, Schichtenspeicher, Kombispeicher und Thermochemische Speicher. Wärmespeicherung in privaten Haushalten umfasst verschiedene Systeme wie sensible Wärmespeicherung und das zukünftige Potenzial von Zeolith als effizientes und langfristiges Speichermedium. Diese unterschiedlichen Arten bieten vielfältige Möglichkeiten zur Speicherung von Wärme.
Wärmespeicher spielen eine zentrale Rolle in der kommunalen Wärmeplanung, da sie zur langfristigen Sicherung von bis zu 80 Prozent regenerativer Energie im städtischen Wärmenetz beitragen können. Durch ihre Nutzung kann die Effizienz und Flexibilität des Wärmesystems erhöht werden.
Der Multifunktionsspeicher in Hennigsdorf wurde kleiner dimensioniert, um den Einsatz moderner Technologien zu ermöglichen und den regenerativen Anteil in der Fernwärme auf bis zu 80 Prozent zu steigern. Dies geschah, um die Effizienz und Nachhaltigkeit des Systems zu verbessern.
Der Multifunktionsspeicher trägt durch das Speichern von Abwärme dazu bei, dass mehr Abwärme aus dem Stahlwerk genutzt werden kann, anstatt verloren zu gehen.
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